Leubengrund


Am Pfingstsonntag (12.06.2011) war es endlich wieder soweit. Die vierte Wanderung des Jahres stand an. Da es diesmal bis nach Kahla gehen sollte, starteten Christian, Martin, Stefan und Mathias zur bisher längsten Wanderung, welche am Ende 12,3 Kilometer messen sollte, bereits 6:30 Uhr. Denn erstmals "musste" ein Teil der Wegstrecke mit der Bahn bewältigt werden, um so auch gegen Mittag zurück zu sein. Der Fahrplan der Bahn AG gab als den frühen Startzeitpunkt vor, da wir ja auch nicht auf unsere gemütliche Rast verzichten wollten. So ging es also im Morgengrauen das Langendembacher Tal hinaus als sich die Sonne gerade den Weg durch den Nebel bahnte. Recht flott war der "Tote Mann" emporgeschlendert und die Kreuzung mit der Verbindungsstraße Hummelshain - Neustadt/Orla erreicht. Schnurstrackst ging es weiter geradeaus, vorbei an der alten Messstrecke von Zeiss (hier wurde in einem unterirdischen Schacht die Präzision von Zielfernrohren gemessen) bis zur nächsten Kreuzung, diesmal mit der Straße von Hummelshain nach Trockenborn (oder umgekehrt?). Auch diesmal bogen wir nicht ab und marschierten weiter bis der Weg 90 Grad nach rechts schwenkte und uns vorbei am Bärenkopfstreifen dann auch steil hinab in den Leubengrund führte. Das Hauptziel unserer Tour war also erreicht. Nun ging es das wildromatische umwaldete und von vielen Teichen durchzogene Tal hinab. Schon nach wenigen Metern begegneten uns erste Zeichen der Zivilisation. Ein altes aber immernoch intaktes Sägewerk, welches wohl auch Rehrauffen vertreibt. Die frische Waldluft regte natürlcih den Appetit an, deshalb wurde auch bei der nächsten Gelegenheit an einem schönen Teich zünftig gefrühstückt. Einige Bleßrallen bevölkerten den Teich, liessen sich jedoch nicht von unserem Fotograf (Martin) ins Bild bannen. Und auch eine neugierige Biesamratte, die sich dem Ufer sehr näherte, tauchte frecherweise ab, bevor die Kamera "klicken" konnte. Gut gestärkt brachen wir dann kurz nach 9 Uhr zur nächsten Etappe auf. Etappenziel Kahla Bahnhof, zu erreichende Zielzeit 10:43 Uhr (Abfahrt des Zuges). Nicht zuletzt deshalb wurde nun die Geschwindigkeit etwas forciert, ohne dabei die Umgebung zu missachten. So passierten wir das gut besuchte Waldhotel Linzmühle, was, wenn man die Nummerschilder der Autos des hoteleigenen Parkplatzes glaubt, "Großstädtern" die notwenige Erholung bringt. Im nächsten Moment kam auch schon das nächste Gebäude in Sicht, ein ehemaliges, aber leerstehdes Ferienlager. Zur Abwechslung folgte dann wieder ein recht großer Teich, an dessen Ufer sich gerade 3 Schafe das Frühstück schmecken liessen und an dessen Dammseite ein altes Bauerngehöft das Postkartenmotiv kompletiert. Der Leubengrund war jedoch nicht immer ein Ort der friedlichen Erholung, das zeigt eine Gedenkstätte, die wir als nächstes erreichten. Hier gab es im zweitem Weltkrieg ein Arbeitslager der REIMAHG, in dem Kriegsgefangene nach schwerer Arbeit hausen mussten. Die letzten Eindrücke vom Leubengrund waren dann jedoch wieder friedlicher Natur als wir die Lindenmühle passierten. Kurz danach eröffnete sich uns schon ein erster Blick in das Saaletal, das wir dann auch in Höhe Kleineuterdorf betraten. Quer über ein Getreidefeld führte der Weg direkt auf Kahla zu. Natürlich wurden wir auch mit einem schönen Blick auf die Leuchtenburg belohnt. An der Saale entlang ging es dann ins Städtchen hinein. An der Saalebrücke konnten wir zum altstadtseitgen Ufer übersetzen. Vorbei am Fußballplatz und dem Rosengarten gelangten wir zur Bahntrasse an der es nun noch das letzte Stück bis zum Bahnhof ging. Nachdem die Bahntickets dem Automaten abgerungen waren nahmen wir kurz auf einer Bahnsteigbank platz und genossen den Blick auf den Dohlenstein. Dann fuhr aber auch schon unsere Zug ein und spätestens zu dem Zeitpunkt waren wir uns einig, dass es richtig war, bereits halb sieben in Langendembach zu starten. In der klimatisiertgen Orlabimmel überwanden wir ohne Anstrengung, aber um je 3,30 Euro erleichtert (Tickets) die nächste Etappe bis zum Kleindembacher Bahnhof, also die Haltestelle Langenorla Ost. Per Pedes stand nun die letzte Etappe zurück nach Langendembach an. Durch Kleindembach hindurch führte unsere Route auf der Straße entlang zurück in unseren Heimatort. Bei durchweg bestem Wanderwetter waren wir Punkt 12 Uhr zurück. Die überraschende Begegnung mit einem Oldtimer "Horch" in bestem Zustand war der letzten kleine Höhepunkt unserer Pfingstwanderung.

Leubengrund



letzte Aktualisierung : 16.06.2011 10:39:12

© Mathias Hochstein