Jagdschloss Hummelshain


Nur alle Jubeljahre erlebt man in unseren Breitengraden Schnee im Oktober und das noch vor der Umstellung von Sommer- auf Winterzeit. Um so beeindruckender sollte die Wanderung werden, bei der sich unsere herbstlichen Wälder mit Schnee überzuckert zeigten. Dank der Zeitumstellung waren alle Wandervögel gut ausgeschlafen, so dass es am 28.10.2012 gegen 8 Uhr losgehen konnte. Martin, Stefan, Sebastian und Gastwanderer Jan waren pünklich an Hochsteins Hofeinfahrt, um dort Mathias einzusammeln und dann den Weg das Dorf hinauf fortzusetzen. Zum ersten mal mit weiblicher Begleitung, und zwar mit Sebastians Hündin Franziska. Das Sextett war dann vollzähling, als auch Christian zu uns stiess. Bei recht frischen Temperaturen um die Null Grad mussten wir einen kleinen Hürdenlauf über den Toten Mann bewältigen, denn die Schneelast hatte vielen Bäumen, die noch ihr Herbstkleid trugen, so zugesetzt, dass diese umstürzten. Die Waldstraße zwischen Hummelshain und Lichtenau überquerten wir weiter geradeaus und nahmen den Weg über die Verbindungsstraße Hummelshain - Trockenborn, um gleich in Höhe des Schloßparkes unser heutiges Wanderziel zu erreichen. Der verschneite Park bot einen herrlichen Rahmen für einen kleinen Rundgang um das Jagdschloss und das opulente Frühstück an einer Rehrauffe. Das Schloss im Neorenaissancestil ist das letzte in Europa errichtetet Residenzschloss. In seiner wechselhaften Geschichte wurde es unter anderm als Krankenhaus für Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg und später als Jugendwerkhof (nach Gründung der DDR) genutzt. Leider wird es seit einigen Jahren dem Verfall überlassen. Bleibt zu hoffen, dass sich die zuständigen thüringer Behörden etwas einfallen lassen, um Kulturgut unserer Heomat besser zu schützen. Auch diesen gedanken hingen wir beim ausgiebigen Frühstück nach. Ordentlich gestärkt konnte dann der Rückweg angegangen werden, der zunächst durch den Ort zum Sportplatz Hummelshain führte und dann auf direktem Wege durch den schneeverzauberten Wald weiter Richtung Langendembach. Als wir auf den Grenzweg trafen, begann der Abstieg in das Ullrichstal. Auch hier mussten wir aufgrund von zahlreichem Schneebruch wahre Kletterkünste beweisen. Unseren Heimatort erreichten wir, wie schon einige male zuvor, in Höhe des Festplatzes im Oberdorf. Die letzten Meter beschritten wir auf der Ortstraße das Dorf hinab, um gegen 11:45 Uhr an den Ausgangspunkt der Winterwanderung zu gelangen.


letzte Aktualisierung : 29.10.2012 11:20:51

© Mathias Hochstein